Digitale Zeiterfassung 2025 im Handwerk: Was ist Pflicht, was ist Kür?
Alle newsDie digitale Zeiterfassung gewinnt für Handwerksbetriebe in Deutschland zunehmend an Bedeutung – nicht nur, um effizienter zu arbeiten, sondern auch, um den rechtlichen Vorgaben gerecht zu werden. Spätestens seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs und den daraus resultierenden Gesetzesplänen in Deutschland steht fest: Die Arbeitszeiterfassung ist keine freiwillige Option mehr. Doch was genau ist ab 2025 verpflichtend? Und wo bleibt Spielraum für individuelle Lösungen?
Was ist gesetzlich vorgeschrieben?
Das Bundesarbeitsgericht hat bereits 2022 deutlich gemacht, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden systematisch zu erfassen. Diese Vorgabe betrifft auch kleine und mittelständische Handwerksbetriebe. Voraussichtlich ab 2025 wird ein entsprechendes Gesetz in Kraft treten, das die digitale Dokumentation verbindlich regelt. Das bedeutet: handschriftliche Stundenzettel oder Excel-Listen reichen nicht mehr aus – es wird ein elektronisches Zeiterfassungssystem erforderlich sein.
Erfasst werden müssen Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit. Auch Pausen und Überstunden sollen transparent dokumentiert werden. Wichtig: Als Arbeitgeber tragen Sie die Verantwortung für die Einführung und Nutzung eines solchen Systems – unabhängig von der Betriebsgröße.
Was ist Kür – und bringt echten Mehrwert?
Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus bieten moderne Systeme zahlreiche Zusatzfunktionen, die im Arbeitsalltag einen echten Unterschied machen: Mobile Apps ermöglichen es Ihren Mitarbeitenden, sich direkt von der Baustelle aus ein- und auszustempeln. Digitale Schnittstellen zur Lohnabrechnung sparen Zeit und verringern Fehlerquellen. Automatisierte Auswertungen bieten Ihnen jederzeit den Überblick über Projektzeiten und Mitarbeitereinsatz.
Viele Anbieter stellen zusätzliche Module zur Verfügung – etwa zur Projektzeiterfassung, Materialverwaltung oder Integration mit digitalen Bautagebüchern. Solche Funktionen steigern nicht nur die Effizienz, sondern auch die Wirtschaftlichkeit im Handwerk.
Worauf sollten Handwerksbetriebe jetzt achten?
Wenn Sie 2025 gut vorbereitet sein möchten, sollten Sie sich frühzeitig mit der Einführung eines digitalen Zeiterfassungssystems befassen. Entscheidend ist nicht nur die Wahl einer passenden Software, sondern auch die Schulung Ihrer Mitarbeitenden und die klare Kommunikation der neuen Abläufe.
Unser Tipp: Zahlreiche Bundesländer und Institutionen bieten Förderprogramme zur Digitalisierung im Handwerk an. Nutzen Sie diese Chance, um die Investitionskosten zu senken.
Ob Pflicht oder Kür – die digitale Zeiterfassung ist ein sinnvoller Schritt in Richtung moderner, rechtssicherer Betriebsführung. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden und passende Lösungen zu finden.
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